Michelbach meets Montpellier, aber auf Französisch... !

Im Rahmen eines mit EU-Mittel kofinanzierten Erasmus-Austausches besuchten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8G des Evangelischen Schulzentrums Michelbach gemeinsam mit ihrer Französischlehrerin Brigitte Koczwara-Cauche und Biologielehrer Volker Mauss eine Woche lang das Lycée Collège Françoise Combes et Internat d'excellence in Montpellier. Die erste Überraschung bot sich den Schülern gleich beim Betreten des Schulgeländes: Man kann die mit einer hohen Mauer umgrenzte Schule nämlich nur nach Kontrolle durch einen Schulhelfer am Tor betreten und auch wieder verlassen. Auch das Aufstellen aller Klassen vor jeder Stunde im Schulhof des Collège, von wo man dann vom Lehrer zur Stunde abgeholt wird, war ziemlich ungewohnt. Umso herzlicher war dafür aber der Empfang für die deutschen Gäste, die eine Woche gemeinsam mit ihren französischen Partnern die Stadtgeschichte und die französische Kultur erkundeten. Das begann direkt mit dem Schulgebäude, das Mitte des 19. Jahrhunderts als Kaserne erbaut worden war und lange Zeit militärisch genutzt wurde. Im zweiten Weltkrieg war die Anlage, nach der Besetzung Südfrankreichs durch deutsche Truppen, Sitz der Stadtkommandantur der Wehrmacht. Als traurige Erinnerung an diese Zeit mahnen an den Außenmauern der auf dem Schulgelände gelegenen ehemaligen Arrestzellen Gedenktafeln mit den Namen der hier durch die Deutschen getöteten Angehörigen der Résistance an dieses dunkle Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. Die zu Fuß in etwa 30 Minuten von der Schule aus erreichbare Altstadt von Montpellier beeindruckte alle bei einer Stadtrallye, bei der deutsche und französische Schüler gemeinsam Aufgaben lösen mussten, die mal auf Deutsch und mal auf Französisch gestellt waren. Weitere Exkursionsziele waren im Verlauf der Woche das Musée Fabre, mit seiner bedeutenden Kunstsammlung, der Arc de Triomphe, sowie der berühmte botanische Garten der Universität Montpellier. Im Anschluss an jede Exkursion wurden die Ergebnisse in Gruppenarbeiten im Collège ausgewertet und schließlich zu Präsentationen verarbeitet. Besonders anspruchsvoll, aber auch lustig, waren Rap-Texte, gemischt mit deutschen und französischen Versen. Diese wurden am Ende in einem richtigen Tonstudio zusammen aufgenommen und mit Bildern von den jeweiligen Orten unterlegt. Die Resultate wurden dann am letzten Tag vor einem großen Auditorium französischer Schüler präsentiert.

Grundsätzlich war an allen Tagen von 8:15 bis 16:15 Uhr Unterricht. Danach ging es dann für die Michelbacher Schüler aber oft noch einmal vom Internat gemeinsam in die Altstadt, wo man in Kleingruppen das großstädtische Flair genießen und natürlich auch shoppen konnte. Pro Tag kamen so teilweise mehr als 15 km Fußwege durch die Stadt zusammen.

Besonders schön war auch der Abschlussnachmittag, den die Klasse am Strand des Mittelmeeres verbrachte. Dabei bot sich für Interessierte zusätzlich die Gelegenheit zum „Birden“ an einem der typischen Étangs, das sind große, flache Salzwasserlagunen hinter dem Strandwall. Die jungen Vogelbeobachter staunten nicht schlecht, dass sie hier neben zahlreichen Flamingos und Stelzenläufern auch einige seltene Arten, wie Raubseeschwalben oder Schwarzkopfmöwen, erfreulich nah vors Fernglas bekamen. Am Abend gab es dann noch ein gemeinsames Essen in einem traditionellen Restaurant im Herzen der Altstadt von Montpellier, um bei einem exzellenten dreigängigen Menü die französische Küche kennen zu lernen und die vielen Eindrucke der Woche Revue passieren zu lassen, bevor es frühmorgens wieder mit dem Bus nach Michelbach zurückging.

 

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