Gestartet sind wir in Uttenhofen bei dem Gräter. Als wir nach kurzer Zeit warten losgelaufen waren, sahen wir das erste Jakobsweg-Zeichen. Dem sind wir zum Kelterbuckel gefolgt, wo wir eine längere Rast und Vesperpause machten. Weil das Wetter nicht ganz so mitspielte, wie wir es erhofft hatten, suchten wir im Regenschauer unter Schirmen oder einem kleinen Bau Schutz.
Als wir dann weiterliefen, ging die Wanderung erst richtig los... (Joy, 6r)
Der Jakobsweg führte uns steil in den Wald hinein, wo wir einen sehr abwechslungsreichen Waldweg entlangwanderten. In einer Lichtung machten wir abermals Pause, und die Truppe eroberte direkt den Wald mit allerlei Bauten aus Stöcken und anderem Material, das der Wald hergab.
Als wir den Höhenweg Richtung Oberrot langsam hinabstiegen, kamen auch die ersten müden Stimmen, wann wir endlich da sein würden. Doch da war es nicht mehr lang, bis wir nach einer kurzen Strecke entlang der Oberrot ein großes Tipi-Zelt und die Jugendherberge dahinter erspähen konnten. Insgesamt liefen wir 10 Kilometer entlang des Jakobswegs - wer hätte das gedacht!
Nach einem Check-in durch die Herbergsmutter, konnten wir das tolle Gebäude und die Umgebung inspizieren, die wir an diesen Tagen ganz für uns allein hatten. Der ein oder andere hatte noch ein wenig Mühe sein Schlaflager selbst zu organisieren, aber irgendwann konnten wir beim Hefezopf die gemütliche Küche mit Aussicht genießen. Katzen, Hühner und Pferde waren ebenso Teil der Herberge, wie Kletterschiff, Riesenrutsche und Bolzplatz.
Endlich hatte die Klasse ihr Ziel erreicht und konnte sich einmal anders kennenlernen. Um ein Abendessen zu bekommen, mussten alle ihre Aufgaben vom Arbeitsplan verrichten. So kam ein üppiges Mahl zusammen. Und auch die Küche konnten wir blitzeblank hinterlassen.
Abends konnten Kickertische, Spiele und Musikbox bespielt werden. Matratzenlager bei den Mädchen, unterschiedliche Bedürfnisse an Licht und Luftzufuhr im Raum, und nicht zuletzt ein ziemlicher Sturm, ließen so manchen erst zu etwas späterer Stunde einschlafen.
Nichtsdestotrotz konnten alle am Morgen bei einem leckeren Frühstücksbuffet dabei sein, das mit großzügigen Spenden einiger Eltern sogar frische Brötchen, Honig und selbstgemachte Marmeladen beinhaltete.
Einige Stunden konnten Haus und Garten genutzt werden, bis alle Kinder zur Vesperzeit müde abgeholt wurden, und von ihren ereignisreichen Tagen erzählen konnten.
Einige Highlights der Klasse: dass es überhaupt keinen Ärger untereinander gab, dass man mal richtig Zeit für die Freunde hatte und Freispiel, Disco und Essen sehr gelungen waren.
Überrascht hatte die Klasse, dass das Essen so lecker war, dass sie so viel laufen mussten und es viel Regen und Wind gab, dass die Zimmer so groß waren und dass es gar keine Mühle gab - obwohl es doch "Ebersberger Sägemühle" heißt...
Alles in allem eine gelungene Unternehmung für die Klassengemeinschaft, die die meisten mit großem Engagement zu einer schönen Erinnerung für die Gemeinschaft werden ließen!
Heide Rauch