Schulimkerei

Was hat sich in den Sommerferien in der Schulimkerei getan?

Die Bienen haben den ganzen Sommer hindurch fleißig Honig gesammelt. Die Honigräume sind gut gefüllt. Es ist Zeit für eine weitere Honigernte. Etliche Honigfans, u.a. vier Schüler stehen ebenfalls bereit zum Helfen. Es geht an die Arbeit. Da werden volle Honigräume geholt, Waben entdeckelt, Honig geschleudert und in Eimer gefüllt. Im Laufe des Nachmittags wurden so 211kg Honig geerntet. Dessen Wassergehalt liegt bei allen Messungen um die 16%, was ein sehr guter Wert ist.

Jetzt stellt sich noch die Frage, was haben die Bienen eigentlich gesammelt? Rein optisch ist es ein dunkler, zäh fließender Honig. Geschmacklich ist er aromatisch. Dabei gilt grundsätzlich folgender Zusammenhang. Honige aus dem Frühjahr sind hell und mild im Geschmack. Mit dem Fortschreiten des Sommers wird die Farbe dunkler und der Geschmack kräftiger. Der Honig ist also jahreszeittypisch, aber was ist es nun?

Um der Antwort näher zu kommen gibt es verschiedene Analysemethoden, dem Honig auf die Spur zu kommen. Neben dem Geschmack und der Farbe wären das die Pollenanalyse, pH-Wert-Messung oder die Leitfähigkeitsmessung.

Wir wollen uns hier die Leitfähigkeitsmessung näher anschauen. Diese Messung erlaubt es Blütenhonige von Tauhonigen recht sicher zu unterscheiden. Dabei macht man sich zu Nutze, dass im Honig Mineralien und Spurenelemente enthalten sind. Je nach Gehalt unterscheidet sich der elektrische Widerstand bzw. die elektrische Leitfähigkeit des Honigs in wässriger Lösung. Die Messanweisung liest sich ganz einfach. Man nehme 20g Honigtrockenmasse, fülle sie auf 100 ml im Messbecher mit destilliertem Wasser auf. Jetzt nur noch auflösen und mit dem Messgerät messen. Eigentlich! Der Honig enthält nun mal von Hause aus Wasser. Der Wassergehalt muss daher erst mit dem Refraktometer bestimmt werden. Mit diesem Wert lässt sich die Honigmenge berechnen, die 20g Trockenmasse entspricht. Jetzt kann gemessen werden. Und das Ergebnis dieser Honigernte liegt bei über 1300 μS/cm. Alle Honige mit Messwerten über 800 μS/cm dürfen sich Tau-oder Waldhonig nennen. Liegt der Wert über 1100 μS/cm kann sehr sicher von Tannenhonig ausgegangen werden.

Lösung: Diesen Sommer waren die Bienen der Schulimkerei in den Tannen im Sammelradius um die Schule unterwegs und haben dort Honigtau gesammelt.

Deshalb kann aktuell im Sekretariat neben leckerem Frühjahrsblütenhonig auch Waldhonig und erstmalig herrlich würziger Tannenhonig erworben werden.

Birgitt Sauter

Schulimkerei-Flyer