– Sport LK des ESZM zu Besuch bei den TSV Rollers in Ellwangen
Kurze Pässe, rasante Richtungswechsel und riskante Würfe – beim Basketball müssen die Spieler vor allem eins: schnell auf den Beinen sein. Technisch und gruppentaktisch gehört das in Hohenlohe sehr beliebte amerikanische Ballspiel zu einer der anspruchsvollsten Sportarten, die man im Sport Leistungskurs im Laufe der Oberstufe kennenlernt.
Nachdem sich die Schüler des Sport LK des Evangelischen Schulzentrums Michelbach bereits seit Beginn dieses Schuljahres intensiv mit dem herkömmlichen Basketballspiel beschäftigt hatten, unternahmen sie nun gemeinsam mit ihrer Sportlehrerin Susanne Erhardt eine Exkursion zu den TSV Rollers nach Ellwangen. Seit 1980 lassen die Rollers, wie sie selbst sagen, nun schon die Reifen quietschen und haben dabei alle Höhen (Bundesliga) und Tiefs (zwei Jahre Corona-Pause), des modernen Teamsports bereits durchlebt. Derzeit kämpfen die Spieler um Punkte in der Bayernliga. Die Nachwuchssportler aus Michelbach fuhren also quasi zu einem Urgestein dieser paralympischen Disziplin, die weltweit über 25.000 Spielerinnen und Spieler für sich begeistern kann.
Gleich zu Beginn des Trainings hieß es für die Michelbacher, nicht lange zögern und ab in die Rollstühle. Die Schüler begriffen schnell: Der Rollstuhl wird von den Spielern nicht als Mobilitätshilfe angesehen, sondern als echtes Sportgerät eingesetzt. Doch wie geht das überhaupt – Rollstuhlbasketball? Rollstuhlfahren, passen, dribbeln, daneben auch noch den Ball in den Korb werfen und das alles gleichzeitig? Martin Fürst, der Trainer der TSV Rollers, übernahm engagiert den Leistungskurs und demonstrierte die wichtigsten Fahr- und Spieltechniken. Ein Slalomparcours mit anschließenden Sprints stellte den Kurs vor seine ersten Herausforderungen. Dabei war noch nicht einmal ein Ball im Spiel.
Im nächsten Schritt wurde den Teilnehmern gezeigt, wie man fährt, währenddessen den Ball aufnimmt, gleichzeitig prellt, den Ball zu seinen Mitspielern passt und Körbe wirft. „Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde allen klar, wie konditionell und koordinativ anspruchsvoll Rollstuhlbasketball ist“, so Kursstufenschülerin Katharina Seifert.
Nach kurzem Training wurden die jungen Sportler aus ihrer Schonphase entlassen und direkt ins Spiel mit den Profis geworfen. Fünf gegen fünf. Ein Ball. Der Spaß und der sportliche Ehrgeiz, so groß wie immer. Korb und Ball – unverändert. Bloß, dass sich bei den Fußgängern doch recht schnell ein Manko bemerkbar machte: „Korbwürfe im Sitzen sind ungewohnt und die Technik ist anders, weil man sich nicht aufrichten kann. Am nächsten Tag hatte ich richtig Muskelkater. Rollstuhlbasketball ist ein echter Profi-Sport“, hält Marco Götz vom Sport LK fest.
Lehrerin Susanne Erhardt empfand die Erfahrung auch über das rein sportliche Erlebnis hinaus als inspirierend und möchte gerne auch mit anderen Schülern wiederkommen Insbesondere die Offenheit der Spieler in der abschließenden Fragerunde hat sie beeindruckt.


