Kartoffelernte in Michelbach – Hochbeet schlägt Tasche

Wo kommen eigentlich unsere Kartoffeln her? Am ESZM hieß die Antwort auf diese Frage in diesem Herbst: aus der Tasche. Im Schulgarten des ESZM pflanzten die beiden 5. Klassen, Realschul- und Gymnasiumklasse, Ende Mai Kartoffeln. Unter der sachkundigen Anleitung von Biologielehrerin Kerstin Kreß, die den Schulgarten betreut, wurde von den Schülerinnen und Schülern in Dreiergruppen jeweils eine Kartoffelpflanztasche vorbereitet. Dazu gehörte, diese zunächst einmal mit Kompost zu füllen. Dann bekam jedes Kind eine Kartoffel, die es dann in die Pflanztasche steckte – je Tasche waren es also drei Kartoffeln. Insgesamt wurden so 20 Pflanztaschen vorbereitet und in den Garten gestellt. Außerdem wurde auch ein Hochbeet mit Kartoffeln bepflanzt. Bewässert wurden die Taschen nur durch den Regen, der allerdings in diesem Sommer nur gering ausfiel.

Aber zunächst sah es gut aus. „Wir hatten einiges an Grün an den Kartoffelpflanzen, auch haben sie geblüht, sogar nach Schulbeginn im September ist nochmal neues Grün gewachsen“, so Frau Kreß. Vor kurzem war es dann soweit: Die beiden nun mehr sechsten Klassen konnten ernten. Die Spannung war groß, was sich wohl in den Taschen entwickelt hatte. Da hieß es nun für alle vor allem erst einmal rein in den Dreck. Denn man musste die Kartoffeln mit beiden Händen aus der Erde wühlen.

Allen gemeinsamen Anstrengungen zum Trotz war der Ernteerfolg leider sehr gering. Erwartet wurden mindestens fünf Kartoffeln pro gesteckte Knolle, aber die meisten Gruppen hatten nur sehr wenige und nur relativ kleine Kartoffeln in ihren Beuteln. Viel besser war der Erfolg zum Glück im Hochbeet, wo richtig große Kartoffeln geerntet werden konnten. Es mangelt offensichtlich an Wasser in den Pflanztaschen. So machten die Schülerinnen und Schüler die gleiche leidvolle Erfahrung wie Deutschlands Landwirte in diesem trockenen Sommer: Keine gute Ernte ohne eine gute Bewässerung.

Dank Hochbeeternte konnten dann doch alle Kinder vier große Kartoffeln mit nach Hause nehmen. Aber umsonst war auch diese nicht. Jedes Kind hat nun den Auftrag, ein Kartoffelgericht zu kochen und dieses mit Fotos zu dokumentieren und gemeinsam mit dem Rezept bei den Klassenlehrern, Frau Erhardt und Herr Trümner, abzugeben. So wird nach und nach ein Kartoffelkochbuch entstehen. Man darf gespannt sein.