Adventskonzert

Zwischen Krippe und Kaufhaus – Wo ist da Jesus?

Die Schulgemeinschaft des ESZM musiziert in St. Michael

Gemeinsam machten sich die zehn Ensembles des ESZM musikalisch in der Stadtkirche St. Michael in der zweiten Dezemberwoche auf die Suche nach der christlichen Heilsgeschichte in der Weihnachtszeit, dem gleichzeitig jährlichen Höhepunkt des Warenkonsums.

Schulleiter Ralph Gruber freute sich in seiner Begrüßungsrede besonders, dass trotz Viren- und Bakterienattacken beinahe 150 Schülerinnen und Schüler das bis auf den letzten Platz besetzten Kirchenschiff auf die musikalische Reise zwischen Krippe und Kaufhaus schickten. Musiklehrer und Abteilungsleiter Friedrich Veil führte souverän durch den Abend.

Der Theater-Workshop sorgte für Nachdenklichkeit und Schmunzeln durch kleine Dialoge, die anregten, Weihnachten nicht nur als ein Fest der Geschenke, sondern auch als einen Moment der Besinnlichkeit, der Liebe und der religiösen Begegnung zu sehen.

Besonders beeindruckend war die Vielfalt der musikalischen Beiträge, die von den Chören und Orchestern der Unterstufe, Mittel- und Oberstufe sowie von den Brass Kids dargeboten wurden. „Stark“, murmelte ein Besucher im Publikum, nachdem der musikalische Nachwuchs, der 5-er und 6-er Chor unter Leitung von Heide Rauch und Lena Gronbach, eine swingende Version des traditionellen Weihnachtsliedes „Kommet ihr Hirten“, zu Ende brachte. Auch dieser Chor, wie alle anderen Ensembles, kommt direkt aus der Mitte der Schulgemeinschaft. So swingen hier Kinder der Außenklasse des Sonnenhofs zusammen mit den Realschülern und Gymnasiasten.

Gemeinsam singen und musizieren ist zur Weihnachtszeit aber für Jugendliche vor allem dann besonders schön, wenn sie eben in jene Lieder einstimmen können, die die weihnachtlichen Kaufhäuser ihrer Kindheit bestimmt haben. Dazu gehört das spanische Felize Navidad genauso wie  das traditionelle, englische Carol of the Bells, das es dank Pop-Vertonungen längst zum Weihnachtsohrwurm in den deutschen Jugendzimmern gebracht hat. Das Unterstufenorchester unter Leitung von Elisa Gerth trug das Weihnachtlied dann auch mit der entsprechenden Inbrunst vor. 

Wie eine musikalische Schulgemeinschaft aussehen kann, zeigten die Brass Kids unter der Leitung von Anne Böhme, die durch die Eltern-Lehrer-Schülerband und den 5-er Chor unterstützt wurden, und trotz Anfängerstatus für ihre Darbietung von Frederick Coots‘ Santa Claus is coming to town mehr als nur einen anerkennenden Applaus erhielten.

Auch die instrumentale Vielfalt von Bläsern bis Streichern beeindruckte das Publikum. Dejan Deguluyer (9A) begleitete Chöre am Klavier. Anna Hieber (10A) spielte Querflöte. Eva Schober (7G) virtuos Cello. Eine Guiro, eine musikalische Gurke, sorgte mit Silva Kleinhaas (5G) für den nötigen Rhythmus. Finn Staege (11A) spielte erste Trompete und Leonore Rosenitschs (10G) Glockenspiel hatte bei It’s beginning to look a lot like Christmans den letzten Ton in Friedrich Veils Band.

Der Mittel- und Oberstufenchor zeigte mit seiner Darbietung von Farewell, wie weit es eine musikalische Gemeinschaft zusammenbringen kann. Hatte der Nachwuchs noch den einen oder anderen Ton nicht ganz genau getroffen, sangen die Schülerinnen und Schüler unter Bärbel Saknus’ Leitung souverän und lupenrein.

Höhepunkt des Konzertes bildete Filippa Stähles Solo-Auftritt mit Mariah Careys All I want for Christmas is you, die langanhaltenden Applaus erhielt. Beim finalen Tutti mit John Ruttera Christmas‘ Lullaby drängte sich die musikalische Schulgemeinschaft mit allen zehn Ensembles vor dem Altar. Die Vielzahl der Stimmen vereinte sich zu einem letzten großen Klangkörper im Kirchenschiff. Dekan Messerschmidt dankte den Jugendlichen und ihren Lehrkräftenn zum Abschluss im Namen der Kirchengemeinde für ihren Beitrag zu dieser beswingten Besinnlichkeit in der Adventszeit.

„Für mich zählt vor allem, dass wir in unseren musikalischen Ensembles die große Vielfalt unserer Schule abbilden. Was zählt, ist doch am Ende die Gemeinschaft, die es einzelnen dann ermöglicht, über sich hinauszuwachsen“, hält Heide Rauch, Musiklehrerin an der Realschule des ESZM fest und fährt fort: „Eigentlich hätten wir bei diesen vielen Ensembles auch einfach noch weiter musizieren können.“  Das Publikum hätte es sicher nicht gestört. 

Elisabeth Matthes

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